Kurzchronik
Das Dunkel der Geschichte lichtet sich für einen Ort immer dann, wenn er durch schriftliche Zeugnisse belegbar ist. Für das schon zur Römerzeit besiedelte Albulfi villa (Albisheim) war dies nach unserem Wissensstand am 25. Mai 835 n.Chr. der Fall. An diesem Tage unterzeichnete Ludwig der Fromme in Albisheim eine Urkunde, die das Kloster Prüm in der Eifel in den Besitz von Land und Hörigen bei Albisheim brachte. Leider ist diese Urkunde nicht im Original enthalten. Sie findet sich in einer Urkundensammlung des Klosters Prüm, dem sogenannten „Goldenen Buch“, die im 10. Jahrhundert n.Chr. angefertigt wurde. Diese Sammlung wird heute in Trier aufbewahrt.
König Ludwig der Deutsche (um 806 bis 876) hielt sich des öfteren im Wormsgau auf und schenkte bei diesen Gelegenheiten dem Dorf Wald am Donnersberg und Weideland zwischen Heyerhof und Albisheim. Dieser Schenkung wird seit 1222 jährlich mit dem Königsfest gedacht, das seit der französischen Herrschaft in der Pfalz zusammen mit dem Albisheimer Markt am 3. Sonntag im September gefeiert wird. Nach dem Jahr 1000 kam Albisheim laut Verfügung von Kaiser Heinrich II. als Prümer Klosterlehen an die Grafen von Leiningen. Diese gaben es als Nachlehen an die Herren von Bolanden. Unter ihrer Herrschaft wurde der Besitz auf umliegende Klöster und Vasallen aufgeteilt. Ihre Nachfolger, die Grafen von Sponheim und die von Nassau-Saarbrücken-Weilburg waren anschließend die Herrscher über Albisheim nachdem in der Reformationszeit der größte Teil klösterlichen Besitztümer an weltliche Herren überging.
Nach dem der Winterkönig 1620 bei Prag besiegt war, wurde er seiner Ländereien, darunter auch seines Stammlandes, der Kurpfalz, für verlustig erklärt. Spanische Truppen unter dem General Spinola besetzten alle Gebiete der protestantischen Wittelsbacher, aber auch andere Gebiete protestantischer Herrschaften.
Dass diese Invasion nicht ganz friedlich verlaufen ist, kann man sich vorstellen. Aufzeichnungen über die Auswirkung in Albisheim finden sich zwar nicht, nur eine Statistik berichtet aus jener Zeit über die Zustände in der Herrschaft Kirchheim (aus dem Jahre 1629) der zufolge in Albisheim 58 Haushaltungen, 1 Pfarrer, 1 Lehrer, 1 Schultheiß, 1 Kirche, schon 19 leere und 15 verfallene Häuser anzutreffen waren. Vergleicht man dann die Zahl der versehrten Häuser mit den anderen Gemeinden der Herrschaft, so kann man feststellen, dass Albisheim sehr gelitten hatte.
In den letzten Jahren des Krieges wütete die Pest und forderte ihre Opfer, die Häuser verfielen und Äcker und Weinberge verwüsteten. Nach der Beschreibung des herrschaftlichen Schreibers Erasmus Cramer aus Kirchheim aus dem Jahre 1657 erfahren wir, dass in Albisheim nur 28 Einwohner, verteilt auf 7 Familien, vorhanden waren. Um das Dorf wieder zu bevölkern, suchte die Herrschaft Ansiedler und die fanden sich auch bald ein, aus dem Saarland, aus anderen Gegenden Deutschlands, aus Tirol und aus der Schweiz. Aus diesem Land kamen hauptsächlich Mennonieten, die meistens als Erbpächter die größeren Güter übernahmen.
Zu Beginn des 18.Jahrhunderts, um 1725 waren die Folgen des großen Krieges fast vergessen. Über 60 Haushaltungen werden wieder verzeichnet und nur wenige „wüste Hausplätze“, die noch keinen Besitzer gefunden hatten, werden im Güterverzeichnis des Dorfes geführt.
Im Jahre 1789 brach im benachbarten Frankreich die Revolution aus. Ein unglücklich geführter Krieg deutscher Fürsten führte dazu, dass die Revolutionsheere der neuen französischen Republik auch in die Pfalz kamen. Unter französischer Herrschaft wurde 1799 das Departement Donnersberg gebildet. Albisheim bildete mit dem benachbarten Einselthum eine Bürgermeisterei (Mairie) mit Standesamt. Amtssprache war französisch. Junge Albisheimer wurden eingezogen und nahmen in der französischen Armee an den Napoleon´schen Kriegen teil. Der Zeitabschnitt der französischen Herrschaft forderte von Albisheim nicht nur Opfer an Menschen, sondern auch an Geld. Um einen Teil der Kriegsschulden in Höhe von 32199 Gulden zu begleichen, war der Albisheimer Gemeinderat genötigt, die Gemeindeweide (Geschenk von König Ludwig dem Deutschen) zu versteigern.
In Albisheim lebten mehrere Familien jüdischen Glaubens, die unter dem Druck der Nazis auswanderten oder Opfer des Holocaust wurden. Albisheim wurde am 5. Januar 1945 durch einen alliierten Bombenangriff wie keine andere Gemeinde des damaligen Kreises Kirchheimbolanden schwer getroffen. Der Krieg endete in Albisheim am 20. März 1945 mit der Besetzung durch amerikanische Soldaten des XII. US Corps.
Verfasser: Rüdiger Unger, Quelle: Festschrift anl. der 1150 Jahr-Feier der Gemeinde Albisheim, 1985.
Digitalisiert und überarbeitet: Rainer Schroedel
Friedrich Strack
Der Gemeinderat Albisheim hat in seiner Sitzung am 26. August 2020 einstimmig beschlossen Friedrich (Friedel) Strack für seine Verdienste um die Gemeinde Albisheim und ihrer Bürgerinnen und Bürger die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Die offizielle Verleihung war mehrmals geplant, wegen der Corona-Einschränkungen aber mehrmals verschoben und wurde am 16.Oktober 2022 anlässlich der Feierstunde „800 Jahre Königsfest Albisheim“ vorgenommen.
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Der Albisheimer Judenfriedhof ist entsprechend jüdischer Vorschrift außerhalb der bebauten Ortschaft angelegt. Er liegt auf etwas mehr als halber Höhe am Osthang des Wingertsberges.
Von der Schule in Albisheim
Mit der Geschichte unseres Heimatdorfes ist auch die Geschichte der Schule eng verbunden, wenn auch nur über eine Zeit von 400 Jahren. Die Errichtung dieser Dorfschule geht zurück bis in die Zeit der Reformation. Sie hat vielfache Änderungen erlebt, bis sie sich über die Volksschule bis zur Grund - und Hauptschule unserer Zeit gewandelt hat.